Bergfexin

Pizzo di Coca

mountaineering

T5 II

3052 m

16 km

2200 Hm

2 Tage

Valbondione, Via Pianlivere

Rifugio Merelli al Coca
Der Pizzo di Coca ist der höchste Gipfel der Bergamasker Alpen, auf Italienisch Alpi Orobie, eine Gebirgsgruppe, die sich zwischen Comersee und Iseosee erstreckt. Die Gegend um den Pizzo Coca lebt hauptsächlich von einheimischem Tourismus, wer ein authentisches italienisches Bergerlebnis sucht, der ist dort genau richtig. Die Bergamasker Apen haben trotz ihrer südlichen Lage einen eher nordalpinen, feucht-grünen Charakter. An den höchsten Gipfeln gibt es nordseitig noch kleine Restgletscher. Neben dem Pizzo di Coca gibt es nur zwei weitere 3000er in den Bergamasker Alpen, die in unmittelbarer Nähe stehen. Der Pizzo di Coca ist nichts für reine Wanderer, der Normalweg beinhaltet einige Kletterstellen im I. und II. Schwierigkeitsgrad. Wer den Abstieg ins Valmorta macht, sollte ausserdem Durchhaltevermögen im Geröll besitzen. Dafür kann man sich anschliessend im Rifugio Antonio Curò am Barbellino-Stausee mit lokalen Spezialitäten verwöhnen lassen.

Tag 1: Valbondione – Rifugio Merelli al Coca (T2, 1000 Hm, 4 km, ca. 2 h) 
Der Wanderweg zum Rifugio Coca beginnt bei der Brücke über den Fluss Serio. Der grösste Teil des Aufstiegs verläuft durch Laubwald, der letzte Teil des Wegs ist etwas felsig, wobei alle leicht ausgesetzten Passagen mit Ketten gesichert sind. Das Rifugio Coca thront auf einem Felsabsatz etwas über der Baumgrenze. Bemerkenswert sind die zahlreichen zutraulichen Steinböcke am Weg, die sich überhaupt nicht von Wanderern beeindrucken lassen und bis auf wenige Meter herankommen. Das Rifugio Coca wirkt von aussen nicht sonderlich gemütlich, innen ist es aber sehr komfortabel mit Duschen und richtigen Toiletten (keine «Löcher»).

Tag 2: Rifugio Coca – Pizzo Coca (T5 II, 1200 Hm, ca. 2,5 – 3,5 h)
Von der Hütte geht es das Val Coca aufwärts zum Talkessel, in dem der Lago di Coca liegt. Auf einem Felsblock ist der Abzweig zur Bocchetta dei Camsoci (Bocchetta del Camoscio) angeschrieben. Der Weg wird nun anspruchsvoller. Nach etwas Kraxelei erreicht man einen Grasrücken und folgt diesem, bis der Weg an der Bocchetta del Polledrino in den Südosthang des Pizzo di Coca abdreht. Man quert einen Schutthang und erreicht die Bocchetta dei Camosci, wo die knapp 300 Höhenmeter lange Kraxelei in zuverlässigem Gneis beginnt. Die Kletterschwierigkeit bewegt sich meist im I. Grad, es gibt nur wenige IIer Stellen. Die Schlüsselstelle kommt gleich am Anfang: Ein Kamin im II. Schwierigkeitsgrad. Es folgt eine Wegkreuzung für eine Variante «difficile» und «facile». Variante difficile ist nicht mit Punkten markiert und schwer zu finden. Die roten Punkte leiten zuverlässig auf den Gipfel.

Abstieg via Valmorta (T4, -2200 Hm, 10 km, ca. 5 h)
Der Abstieg von der Bocchetta dei Camosci ins Valmorta ist nicht zu unterschätzen. Die ersten 300 Höhenmeter Abstieg sind steil und brüchig und nur dank der vielen Ketten machbar. Nach dem Abklettern einiger Stufen erreicht man ein Schneekar, in dem einst ein Gletscher war. Nach Überwindung der Endmoräne geht es immer noch steil, aber weniger geröllastig zum türkisblauen Lago di Valmorta hinunter. Vom See führt ein gut ausgebauter Weg zum Stausee Lago di Barbellino. Eine Überquerung der Staumauer ist leider nicht möglich, man muss vor der Mauer zum Serbatorio di Valmorta absteigen und dann wieder zur Bergstation der Seilbahn hoch. Von dort führt ein Weg im Steilufer des Stausees zum beliebten Rifugio Antonio Curò, eine Einkehr dort ist definitiv empfehlen. Vom Rifugio führt ein breiter Weg nach Valbondione. Die obersten Kurven des Fahrwegs kann man auf einem steilen Steig abkürzen, dann geht es bequem auf breitem Weg durch das Seriotal nach Grumetti hinunter und von dort auf der Strasse zum Parkplatz zurück.