Bergfexin

Piz Gannaretsch

mountaineering

T4

3040 m

14 km

1400 Hm

8 h

Staumauer Lai da Sontga Maria

Obwohl der Piz Gannaretsch aufgrund seiner freistehenden Lage zwischen zwei Pässen eigentlich ein begehrtes Ziel für Gipfelstürmer sein müsste, wird er im Sommer eher selten besucht. Das liegt wohl daran, dass der Zugang über weite Strecken weglos ist. Im ersten Drittel der Tour passieren wir den Lai Blau, ein Juwel von einem Bergsee, das mit einem Wanderweg erschlossen ist und einige Besucher anzieht. Auf dem Weiterweg zum Piz Gannaretsch wird es einsam, die meisten, die noch weiter aufsteigen, haben den Piz Lai Blau als Ziel. Der Zugang zum Piz Gannaretsch führt durch eine karge Landschaft, die von Gletscherresten und Seen in verschiedenen Farben zum Leuchten gebracht wird. Die kurze Kraxelei über den Gipfelgrat ist das i-Tüpfelchen dieser Tour.

Von der Staumauer des Lai da Sontga Maria wandern wir am Westufer entlang zum Abzweig ins Val Rondadura. Ein Wiesenpfad führt hinauf auf die wasserreiche Alp Rondadura und bald erreichen wir den Lai Blau, wo der markierte Wanderweg endet. Nun gibt es zwei Varianten, um auf das obere Seenplateau zu gelangen:

1) Man umrundet den See auf der östlichen Seite und folgt Wegspuren zwischen zwei Felsbuckeln hindurch. Ein grossblockiges Geröllfeld wird gequert, dann steigt man zwischen grasdurchsetzten runden Felsen in der Mitte des Hanges auf. Vereinzelt weisen Steinmännchen den besten Weg zum namenlosen Pass bei P. 2723.

2) Vom Ostufer des Lai Blau steigt man auf einen Geröllbuckel, dem man bis zu einem deutlichen Querweg folgt. Diesem Querweg folgt man bis zum Pass bei P. 2723.

Vom Pass, wo der Weg zum Piz Lai Blau abzweigt, folgen wir einem Schuttrücken abwärts in das Gletschervorfeld des Glatscher dil Lai Blau. Von der Senke mit dem Seelein steigen wir links neben dem Wasserfall aufwärts (Wegspuren) und gelangen zum Südufer des Lai Verd. Wir folgen dem Ufer zum Ostende und folgen dem Bachlauf zu dem namenlosen kleinen See auf 2756 m. Von dort geht es geradeaus hoch zur Fuorcla Gannaretsch, wo man den Glatscher da Gannaretsch und das Val Alps erblickt. In leichter Kraxelei über den Westgrat erreichen wir den Gipfel mit der Antenne.

Der Abstieg erfolgt auf dem gleichen Weg, wobei von P.2723 über Variante 1 oder 2 abgestiegen werden kann.