Monte Emilius
Tag 1: Aosta – Pila – Rifugio Arbolle (T2, 370 Hm, -170 Hm, 3 km, 1 h 15)
Wenn man Höhenmeter beim Zustieg zum Rifugio Arbolle sparen will, kann man zwei Seilbahnen nehmen. Zunächst geht es mit der Gondel nach Pila. Dann nimmt man den Sessellift nach Chamolé. Achtung, wenn man nach Chamolé will, muss man spätestens um 17 Uhr in Aosta in die Gondel steigen. Von der Bergstation Chamolé führt ein guter Weg zum Lago di Chamolé, dann geht es 250 Höhenmeter steil bergauf zum Col de Chamolé. Eine Kette hilft über die ersten steilen Meter auf der anderen Seite des Cols hinunter, dann ist auch schon das idyllisch an einem See gelegene Rifugio Arbolle erreicht.
Tag 2: Monte Emilius – Rifugio Grauson (C/T4, 1400 Hm auf und ab, 15 km, 9 h)
Vom Rifugio Arbolle folgt man zunächst dem Wanderweg Richtung Col d’Arbolle, der Abzweig zum Col Ross ist markiert. Der «Weg» zum Col Ross ist neu und daher wenig ausgeprägt, aber die Strecke ist gut markiert. Steinmännchen leiten zum Lac de l’Echo, dann weiter über einen grasbewachsenen Rücken in ein Gerölltal hinein, das nun weglos durchquert wird. Das Gerölltal wird über einen steilen Grashang verlassen, man erreicht den Col Ross. Dort beginnt der neue Klettersteig, der am Mont Ross di Comboé auf den alten Klettersteig trifft. Dieser Steig wurde aufwendig gesichert, die Schwierigkeit ist gering (B), sodass geübte Geher das Klettersteigset nicht unbedingt benötigen. Vom Mont Ross di Comboé geht es erstmal «gehend» über den flachen Grat weiter. Nach einer mit Trittbügeln erleichterten Abkletterstelle vom Piccolo Emilius folgt ein Notausstieg. Dann geht es über den sich aufsteilenden Grat weiter. Es gibt zwei längere vertikale Passagen mit Trittbügelleitern, abgesehen davon bewegt man sich mehrheitlich in der Schwierigkeit A/B. Die letzten Meter zum Gipfel sind Gehgelände.
Der Abstieg erfolgt über den Südgrat, den sogenannten Crête dei Tre Cappuccini. Der steile Blockgrat (T4) erfordert auch etwas Kraxelerfahrung. Vom Passo dei Tre Cappuccini folgen wir dem Weg zum Lago Cappello und Col d’Arbolle. Der Abstieg auf der anderen Seite führt durch steiles brüchiges Gelände, Teile davon sind mit einem Fixseil entschärft. Nach dem Abstieg erreicht man eine sumpfige Hochebene mit fantastischem Ausblick auf den tiefblauen Lac d’en Haut, eine Perle von Gebirgssee! Von der Hochebene folgt ein weiterer Gegenanstieg über eine grobblockige Moräne zum Col de Laures. Ab dort wird der Weg bald angenehmer. Vorbei an mehreren Gebirgsseen, den Laghi di Lusset, wandert man durch eine Kuhweide bergab zum Rifugio Grauson.
Tag 3: Rifugio Grauson – Gimillan (Cogne) (T2, -750 Hm, 7 km, 3 h)
Vom Rifugio Grauson ist der grüne Talboden schnell erreicht. Dem Vallon du Grauson folgen wir nun knapp 7 km bis zum Talausgang in Cogne. Die Landschaft ist abwechslungsreich: Der Weg folgt zunächst dem Bachufer zu den türkisblauen Gumpen bei Grauson Inferiore, dahinter erreicht man ein schattenspendendes Lärchenwäldchen. Schliesslich wandert man mit Blick auf den schneebedeckten Gran Paradiso über die Alp Pila zur Alp Encloseur. Dort wird der Fluss überquert und man steigt im Gegenhang zu einem Höhenweg auf, der auf den letzten Metern nach Gimillan beeindruckende Tiefblicke in die Schlucht ermöglicht. Von Gimillan gibt es einen Shuttlebus nach Cogne, von wo es Busverbindungen nach Aosta gibt.