Glarner & Bündner Vorab
Der Alpinweg Martinsmadhütte – Panixerpass (Teil der Via Glaralpina) ist das Herzstück dieser Tour. Er bringt uns über eine 100 m lange Kletterwand und den Rand des Vorabgletschers bis auf 3026 m Höhe, den Bündner Vorab. Speziell: Am Nebengipfel, dem Glarner Vorab, erreicht man den einzigen 3000er im Glarus, welcher über einen markierten Weg erreicht werden kann! Auf der 5 km langen Gratwanderung vom Bündner Vorab zum Rotstock (Crap Tgietschen) hat man viel Zeit, die Glarner Bergwelt von oben zu genießen. Zu- und Abstieg führen durch wilde, wenig frequentierte Täler, nicht selten begleitet das Tosen der Wasserfälle die Wanderung.
Nach einer 10-minütigen Gondelfahrt über die Tschinglenschlucht (bei der man dank einer Lautsprecherdurchsage noch allerhand wissenswertes zur Geologie des Gebietes erfährt) erreicht man die Tschinglenalp. Von dort lohnt sich ein Blick auf die Glarner Hauptüberschiebung mit dem Martinsloch. Von der Bergstation wandert man zunächst leicht abwärts zur Tschinglenwirtschaft, wo man sich vor Beginn der Tour noch mit einem Kaffee stärken könnte. Auf einem rot-weiß markierten Wanderweg steigt man dann durch die Schlucht des Tschinglenbachs hinauf zur Martinsmadhütte. Dank der abenteuerlichen Landschaft mit den Wasserfällen vergehen die ersten 600 Höhenmeter des Anstiegs schnell. Der Weg hat einige drahtseilversicherte Passagen (T3).
Ab der Martinsmadhütte ist der Weg blau-weiß markiert (T4). Nach Überquerung der Wiese hinter der Hütte geht es gleich alpin zur Sache: Eine 100 Höhenmeter lange Wand (das sogenannte Schwarzwändli) muss erklettert werden, zum Glück helfen zahlreiche Ketten dabei. Etwas Armkraft braucht man dafür, denn es wurde auf Trittbügel verzichtet. Auf 2200 m steigt man auf ein Geröllplateau aus. Darüber türmt sich die beeindruckende Nordwand des Piz Grisch auf. Die blauen Markierungen leiten über glatte Platten (das Gelände war im letzten Jahrhundert vergletschert) hoch auf das Vorab-Plateau. Auf den Platten gibt es teilweise Haken, wo man sichern könnte, falls diese vereist sind. Vom Wegweiser am Rand des Plateaus geht es über Gletscherschliffplatten zum Glarner Vorab. Der Vorabgletscher ist schon weit zurückgeschmolzen und muss nur noch für wenige Meter betreten werden. Über die Nordseite kraxelt man schließlich hoch auf das breite, geröllbedeckte Gipfelplateau. Am Gipfel gibt es sogar eine Bank, die zum Verweilen einlädt.
Weiter geht es zum Bündner Vorab: Über den Südhang geht es am Skilift vorbei hinunter zum Vorabsattel und wieder aufwärts zum etwas höheren Bündner Vorab. Dort beginnt die lange, aussichtsreiche Gratwanderung zum Panixerpass. Nach dem steilen Anstieg zum Westgipfel (P. 2998) verbreitert sich der Grat und dank des ebenen Untergrunds kann man ganz unbeschwert dahinwandern und das Panorama genießen. Ab der Crena Martin wird das Gelände wieder herausfordernder. An einer Kette muss zunächst abgeklettert werden und dann eine ausgesetzte, schmale Passage gequert werden. Der Abstieg zur Sether Unterkunft danach ist wieder einfach. Nach der Hütte wechselt man durch eine Rinne auf die Südseite des Grates, um einen Felskopf zu umgehen. Nach diesem führt der Weg aber wieder auf die Nordseite und quert durch steiles Felsgelände unterhalb eines zackigen Grates zu. P. 2584. Von dort kann man optional noch den Crap Tgietschen/Rotstock besteigen (weglos). Über den Nordwestgrat gelangt man dann wieder auf den Wanderweg zum Panixerpass. Dort steht eine kleinen Selbstversorgerhütte, in der man ggf. übernachten könnte.
Der Abstieg nach Wichlen ist wieder rot-weiß markiert (T2). Highlights auf dem Abstieg durch das lange Tal sind das Häxenseeli und die Jetzbachfälle. Leider gibt es beim Truppenübungsplatz Wichlen keine Bushaltestelle. So muss man entweder über die Straße zur Haltestelle Elm, Büelstafel (letzter Bus schon um 15:52 Uhr) oder über den Wanderweg via Jetzbergalp nach Elm, Steinibach (letzte Busverbindung um 18:56 Uhr).