Brunnistock
Bei Tagesanbruch starten wir von der Gitschenhörelihütte an der Gletschermoräne. Wir folgen kurz dem Wanderweg Richtung Uri Rotstock und dann den zahlreichen Steinmännchen rechts am Kletterfelsen vorbei. Die Steinmännchen führen geschickt zum Gletscherrand und vermeiden dabei die steilen Geröllpassagen. Der Übergang auf das Eis ist nicht mehr so angenehm wie früher. Es hat sich ein grosser See gebildet, sodass man etwas nach Osten ausholen muss. Wir steigen nahe am Schlossstock auf, dort ist es am wenigsten steil und wir vermeiden die Spaltenzone. In einem grossen Bogen queren wir unter dem Blackenstock vorbei und erreichen die gefürchtete Firnrampe. Von der Ferne gesehen wirkt die Rampe, als wäre sie an die 50° steil und auch direkt davorstehend schindet sie mehr Eindruck, als sie verdient. Steigt man erstmal ein, merkt man, dass sie gar nicht so steil ist. Nicht mal 40° würde ich schätzen. Nach ca. 80 Höhenmetern ist auch schon das Ende erreicht und praktischerweise setzt links von der Rampe ein Geröllpfad ein, der zum Grat hochführt. Die ersten Meter sind ziemliches Schuttgewühle, oben am Grat geht es auf einem für die geringe Besucherfrequenz recht deutlichem Weg in der Flanke zum Gipfel. Leider gibt es kein Gipfelbuch.
Der Abstieg verläuft entspannt, wir konnten das Firnfeld gut vorwärts absteigen. Vom Blackenstock sollte man dringend grosszügigen Abstand zu halten, es droht Stein- und Eisschlag! Von der Gitschenhörelihütte stiegen wir auf dem Wanderweg Richtung Biwaldalp ab. Um uns die 100 Höhenmeter Anstieg von der Biwaldalp zu sparen benutzten wir die «Abkürzung» zum Sassigrat. Davon kann ich nur abraten, die zweite Hälfte des Wegs ist teilweise T5-Gelände und spart sicher keine Zeit. Am Sassigrat stiessen wir zudem auf einen engmaschigen Stacheldrahtzaun, unter dem wir hindurchrobben mussten. Ab der Musenalp gönnten wir uns wieder das «Seifenkisten»bähnli.