Bergfexin

Über die drei höchsten Gipfel Australiens

mountaineering

T3

2228 m

33 km

1200 Hm

10 h

Charlotte Pass

Jindabyne

Die höchsten Gipfel der australischen Alpen sind im Vergleich zu unseren Alpen eher unspektakuläre Graskuppen. Je nach Ansicht handelt es sich beim höchsten der «Snowy Mountains», dem Mount Kosciuszko, aber sogar um einen der Seven Summits (Liste von Bass). Auf jeden Fall ist es ein besonderes Erlebnis, wenn man auf der höchsten Erhebung der 7,6 km2 grossen australischen Hauptlandmasse steht und in die endlosen unbebauten Weiten der Australischen Alpen blickt. Der Weg zum Landeshöchsten ist bergsteigerisch keine Herausforderung und wird jedes Jahr von rund 100,000 Menschen bewandert. Der kürzeste Weg zum Gipfel ist derjenige aus dem Skigebiet Thredbo, hier befördert einen auch im Sommer der Sessellift auf 1900 Meter Höhe. Der Weg ist allerdings nicht sonderlich attraktiv, zum Schutz der Vegetation geht man zum Grossteil auf einem Metallgittersteg. Naturbelassener ist der Weg vom Charlotte Pass. Dieser Startpunkt hat zusätzlich den Vorteil, dass man eine Rundtour machen kann und zusätzlich noch den zweithöchsten Gipfel Australiens, Mount Townsend, sowie den dritthöchste Gipfel Mount Twynam mitnehmen kann. Der Weg ist so gut ausgebaut (T1), dass sich die 33 km Wegstrecke auch in einem Tag absolvieren lassen, entsprechende Ausdauer vorausgesetzt. Lediglich der optionale Aufstieg zum Mount Townsend erfordert etwas Wegführungssinn und leichte Kraxelei zum Gipfel (T3). 

Den schwer auszusprechenden Namen verdankt der Gipfel dem polnischen (dokumentierten) Erstbesteiger Paweł Strzelecki, der den Gipfel 1840 zu Ehren eines polnischen Nationalhelden Mount Kosciuszko nannte. 

Die Rundtour lässt sich durch Weglassen von Mount Townsend und Mount Twynam auf 22 Kilometer / 6 Stunden verkürzen. 

Bike & Hike ist vom Charlotte Pass zum Mount Kosciuszko ebenfalls möglich: Bis an den Rawson Pass gelangt man einfach mit Gravel- oder Trekkingrad. 

Freies Zelten wäre erlaubt abseits der Bergseen erlaubt, falls man die Tour auf zwei Tage aufteilen möchte.

Vom Charlotte Pass führt ein feinkiesiger Weg mit wenig Höhengewinn durch Moorheidelandschaft an den Snowy River. Dahinter steigt der Weg an, man passiert die Seamans Hut (Toilette) und erreicht den Rawson Pass, wo der Thredbo-Weg hinzutrifft (wiederum Toilettenhäuschen). Für Biker ist am Rawson Pass Endstation. Nach dem Abzweig des Main Range Tracks führt ein Gittersteg zum Gipfel des Mount Kosciuszko.

Nach dem Gipfelbesuch kehren wir zum Abzweig des Main Range Track zurück und wandern weiter zum Muellers Pass. Falls man den Mount Townsend besteigen möchte (+ 5 km / 2,5 h), muss man mithilfe der Karte den Wegbeginn suchen, der Anfang ist kaum auszumachen. Bald aber wird die Wegspur deutlicher und man gelangt ohne Wegfindungsprobleme an den Fuss des felsigen Gipfelaufbaus. Die letzten Meter zum Mount Townsend muss man etwas kraxeln (T3).

Nach der Rückkehr zum Main Range Track auf dem Hinweg beginnt alsbald ein langer Metallgittersteg, der sich unterhalb eines Bergkamms fast bis auf den Carruthers Peak zieht. Auch wenn der Steg nicht jedermanns Sache ist, immerhin hat man einen schönen Blick auf den Albina Lake. Nach kurzem Abstieg vom Carruthers Peak könnte man zum Charlotte Pass zurückkehren und so die Runde beenden (was der Grossteil tut).

Wer noch den Mount Twynam besteigen möchte (+ 6 km / 1,5 h), folgt am Abzweig einfach dem deutlichen Weg, der über einen breiten Grasrücken in einem Bogen zum Mount Twynam hinaufführt. Ein Graspfad führt zu den Granitblöcken des Gipfels, zwischen denen ein alter Triangulationspunkt steht.

Nach diesem optionalen Abstecher kehren wir zum Main Range Track zurück. Wir passieren den Abzweig zum Blue Lake Lookout (schöner Gletschersee!) und steigen auf einem breiten Schotterweg ins Tal des Snowy River ab. Der steile Gegenanstieg zum Charlotte Pass geht dann doch ordentlich in die Beine.