Bergfexin

Rocciamelone

mountaineering

T4 L 

3538 m

22 km

2000 Hm

11,5 h / 2 Tage

Rifugio Vulpot

Rifugio Tazzetti

Der Rocciamelone bildet den südlichen Abschluss der Grajischen Alpen. Zum Susatal hin fällt seine Südwand mehr als 3000 m tief ab, was im Mittelalter zu der Annahme führte, der Berg sei der höchste der Alpen. Auch wenn der Rocciamelone nicht einmal der höchste Gipfel dieser Gebirgsgruppe ist, ist er mit seiner charakteristischen konischen Form doch eine auffällige Erscheinung. Auf dem Gipfel befindet sich die höchstgelegene Kapelle der Alpen und eine riesige Madonnenstatue, zu der alljährlich am 5. August eine Wallfahrt stattfindet. Nicht nur an diesem Tag ist der Gipfel gut besucht, im Sommer bei schönem Wetter ist der Gipfel ein beliebtes Ausflugsziel. Der Großteil der Besucher besteigt die Rocciamelone über den Normalweg von Süden (T3). Wer etwas mehr Abenteuer und Einsamkeit sucht, der wählt besser den Aufstieg aus dem Valle di Viù über das Rifugio Tazzetti und den Rocciamelone Gletscher (T4/L). Eine ausgedehnte Runde ergibt sich, wenn man über das Rifugio Ca’d’Asti und den Colle Croce di Ferro zum Ausgangspunkt zurückkehrt (T4-).

Aufstieg via Rifugio Tazzetti, Rocciamelone Gletscher und Nordwestgrat (T4/L, 1750 Hm, 9,5 km, 5:00 h) 
Vom Parkplatz hinter dem Rifugio Vulpot folgt man dem Schotterweg am Seeufer entlang zu den Häusern von Pietramorta. Hinter dem Örtchen gabelt sich der Weg. Achtung, der kürzere Aufstieg zum Rifugio Tazzetti führt nach links über die Brücke. Durch das schöne grüne Tal wandert man mit auf einem gut ausgebauten Weg mit angenehmer Steigung aufwärts zum Rifugio Tazzetti (T2). Dahinter wird das Gelände alpiner (T4), bald folgt eine ungesicherte Kletterstelle (I), über die man einen Gratrücken erreicht. Die Wegspur ist dort nicht immer klar und ab und zu muss man auch die Hände zu Hilfe nehmen. Über den Gratrücken erreicht man die Tre Croci, ein Aussichtsplateau mit drei Kreuzen, an denen den an der Rocciamelone verstorbenen Bergsteigern gedacht wird. Über eine steile, schuttige Flanke kraxelt man nun hoch zum Col della Resta. Verblasste rote Punkte helfen bei der Orientierung. Am Col delle Resta betritt man den Rocciamelone Gletscher. Dieser ist flach und hat keine Spalten, sodass man sich nicht anseilen muss. Grödeln können evtl. hilfreich sein. Die Gletscherpassage ist kurz. Vor der Felsrippe, die den Gletscher in zwei Teile trennt, steigt man auf den Schutthang oberhalb des Gletschers und folgt dann einer Wegspur zu einem kleinen Seelein. Laut der topografischen Karte würde man hier wieder den Gletscher betreten, dieser ist mittlerweile aber abgeschmolzen, sodass man sich nun seinen Weg durch Geröllblöcke suchen muss. Steinmännchen leiten zu einem kleinen Firnfeld unterhalb des Nordwestgrates. Über das Firnfeld steigt man bis unterhalb der Einsattelung auf dem Grat südlich der Pointe de Novalèse. Über einen Felsblock klettert man hinauf in die Schuttflanke und erreicht über eine Wegspur den Nordwestgrat. Über den Grat führt eine gute Wegspur zum Gipfel. Teilweise weicht die Spur in die Nordflanke aus, bei Vereisung können die feinen Schieferplättchen rutschig werden! 

Abstieg via Normalweg zum Rifugio Ca’d’Asti und Rückkehr via Colle Croce di Ferro (T4-, 250 Hm Aufstieg, 1800 Hm Abstieg, 13 km, 6:00 h) 
Ein gut mit dicken Kabeln versicherter Steig führt am Südgrat entlang steil abwärts zum Rifugio Ca’d’Asti (T3). An der Kapelle unterhalb des Rifugios zweigen wir vom Normalweg nach La Riposa ab. Der Abzweig nach Malciaussia ist unübersehbar mit einem großen Wegweiser markiert. Der Weg wurde erst kürzlich frisch markiert. Nun folgt eine lange Hangquerung auf einem schmalen Wiesenpfad. Auf dem Weg gibt es drei kettenversicherte Passagen, die spektakulärste davon ist der Passo della Capra. Eine steile Rinne mit einem Wasserfall muss hier gequert werden. Zwar hilft eine stabile Eisenkette, das Gelände ist jedoch feucht und rutschig. Direkt im Wasserlauf gibt es keine Kette, falls es hier eisig ist, besteht große Absturzgefahr. Bis auf diese Stelle ist der Weg T3, aufgrund des Passo delle Capra muss die gesamte Querung jedoch als T4- eingestuft werden. Nach dem Passo della Capra führt der Weg hoch zum Cresta Crèuse, der zum Mont Palon führt. Dahinter mündet der Weg auf den GTA, dieser ist breiter und häufiger begangen (T2). Der Weg führt durch die Ostflanke des Mont Palon hinüber zur Capanna Sociale Aurelio Ravetto. Nach einem kurzen Gegenanstieg erreicht man den Colle Croce di Ferro. Von dort steigt man auf einem mit Platten ausgelegtem Weg durch ein grünes Tal hinab zum Lago di Malciaussia, dem Ausgangspunkt der Tour.