Parseierspitze
Vom Parkplatz hinter dem Schwimmbad Grins gelangt man auf einer Forstrasse zum «Wildbadkreuz». Der Forstweg führt noch etwas weiter auf die Tschafellalm. Von dort führt ein Steig durch Latschen an den Gasillbach. Die nächsten knapp 550 Höhenmeter geht es am Bachgraben entlang aufwärts. Im Bereich der Felsstufe, auf der die Augsburger Hütte steht, wechselt man kurz auf die andere Seite des Grabens und quert dann am Fuss des Gasillgrabens vorbei zur Augsburger Hütte.
Von der Hütte führt ein Pfad durch grasiges Gelände an den Gatschkopf. In kurzweiliger Ier Kraxelei erreicht man den Gatschkopf, welcher einen schönen Ausblick auf die Parseierspitze bietet. Der Abstieg vom Gatschkopf zur Patrolscharte erfolgt bequem über einen feinen Schuttrücken. Von der Patrolscharte steigt man ca. 70 Höhenmeter auf den Überrest des Grinner Ferners ab. Für die Überquerung des Eisrests sind je nach Verhältnissen Steigeisen oder Grödeln nötig, am besten bei der Augsburger Hütte erkundigen! Die letzten Meter zur Felswand sind steil, wenn viel Geröll auf dem Eis liegt, schafft man es gut ohne Steigeisen. Den Einstieg zur Wand findet man leicht, da dort ein Fixseil herunterhängt. Die glatte senkrechte Wand erfordert Kraft und Klettergeschick, es gibt einige vereinzelte Trittbügel, ansonsten muss man den Fels nutzen. Klettersteighandschuhe leisten gute Dienste beim Griff ins das Fixseil. Über der senkrechten Wand hilft ein weiteres lose hängendes Drahtseil einen steilen Schutthang hoch. Dann beginnt die freie Kletterei, bis zum Gipfel gibt es keine Sicherungen mehr, an der Schlüsselstelle II+ gäbe es jedoch einen Bohrhaken. Der Weg ist mit roten Punkten markiert. Das Beste kommt zum Schluss: Erst 50 Höhenmeter unter dem Gipfel wechselt die Gesteinsart vom brüchigen Mergel zu festem Aptychenkalk, endlich kommt Kletterspass auf!
Der Abstieg erfolgt mit allerhöchster Vorsicht, das Gelände ist ausgesetzt und ein Fehltritt kaum mehr aufzufangen. Die II+ Schlüsselstelle könnte man mit einem kurzen Seil abseilen. Wieder auf dem Grinner Ferner, hält man auf den Wegweiser am Südrand des Eisfeldes zu. Der Abstieg in die Gasillschlucht beginnt mit leichtem Abklettern über ausgeprägte Felsstufen, darauf folgt ein teils gesicherter Steig, der durch einen engen Canyon führt, dann helfen einige Trittbügel in das Geröllkar hinunter. Auf der ausgeprägten Wegspur wird angenehmer als gedacht die Augsburger Hütte erreicht. Nach der wohlverdienten Pause geht es über die lange Hummelleiter und einen mit Seil gesicherte Steilhang bergab. In flacherem Gelände quert der Weg durch Latschen zur Alp Ochsenberg. Von dort führt ein hübscher Weg durch lichten Kiefernwald zur Wildbad-Heilquelle hinunter. Von der Quelle ist schnell das Wildbadkreuzt erreicht, von wo es auf dem Forstweg zurück zum Parkplatz geht.