Bös Fulen
Der Name Bös Fulen klingt nicht sonderlich verlockend, vermutlich hat er den Namen seinem brüchigen (faulen) Gestein zu verdanken. Als Kantonshöhepunkt steht er dennoch auf der Wunschliste ambitionierter Bergsteiger. Dank der leichten Erreichbarkeit durch die Seilbahnen von Braunwald bleibt zum Glück noch Genug Energie für das Geröll und den luftigen Gipfelgrat. Wobei dieser auch nur zwei wirklich böse Stellen aufweist, der Rest ist erstaunlich einfach. Eine Sicherung ist aufgrund des brüchigen Gesteins kaum möglich, wer hierherkommt, sollte sich in solchem Gelände wohlfühlen. An der Schlüsselstelle steckt lediglich ein alter Schlaghaken. Wer den Grat gemeistert hat, hat das Gefühl einen ganz exklusiven Gipfel bestiegen zu haben, auf viel Verkehr wird man auch bei schönem Wetter nicht treffen. Die Route wurde kürzlich mit neongrünen Punkten durchgehend markiert. Der Gletscher am Südfuss des Bös Fulen ist mittlerweile bis auf wenige Reste verschwunden. Insofern es in der Flanke keine Altschneereste mehr gibt, kann man Steigeisen und Pickel zu Hause lassen.
es in der Flanke keine Altschneereste mehr gibt, kann man Steigeisen und Pickel zu Hause lassen.
Vom Bahnhof der Standseilbahn sind 1 km Wegstrecke zur Talstation der Gumenbahn zurückzulegen. Nachdem man mit dem Sessellift nach Gumen hinaufgegondelt ist, wandert man über den schönen Panoramaweg Richtung Bützi. Ab P. 2079 geht es den weissen Stangen Richtung Hinter Eggstock nach, eigentlich der Abstieg des Klettersteis. Bei P.2263 verlässt man diesen Weg und folgt Pfadspuren und vereinzelten Steinmännern zum Schäfer Hüttli. Unterhalb der Hütte muss eine grosse schräge Kalkplatte überwunden werden. Verblasste weisse Striche zeigen die «Optimalroute». Ab dem Schäfer Hüttli wurde der weitere Weg mit neongrünen Markierungen versehen, so ist der Weg nicht mehr zu verfehlen. Man steigt über die Moräne recht nah an der Abbruchkante Richtung «Risi» zu einer Holzstage neben dem «letzten Schwyzer Gletscher» ab. Der Eisrest muss nicht mehr betreten werden. Die Punkte führen nun quer über ein unangenehmes hartes, steiles Sandfeld (im Frühsommer mit Schnee bedeckt, dann Steigeisen nötig) zu festeren Felsstufen hin. Eine kurze Kraxelei führt auf das Band, auf dem eine Pfadspur zum Grat hinaufführt. Manchmal empfehlt es sich, nicht den grünen Punkten zu folgen, sondern die festeren grossen Felsblöcke zu suchen. Vorsicht ist an der Querung oberhalb eines tiefen Einschnitts gefragt, dort darf man nicht rutschen! Man erreicht den Nordostgrat bei P. 2758 und geht direkt auf der Gratschneide weiter. Nach wenigen Minuten steht man vor der Schlüsselstelle, ein zahnartig aufragender Aufschwung. Ein Band verleitet in die ausgesetzte Nordflanke, wo ein alter Schlaghaken steckt. Alternativ dazu kann man auch direkt über die Kante klettern. Nach der Überwindung dieser Stelle wird der Grat erstaunlich breit und es geht recht einfach bis zur zweiten Schlüsselstelle, direkt vor dem Gipfel gilt es noch eine messerartige Stelle zu überwinden, dann ist das Gipfelkreuz endlich erreicht.
Abstieg wie Aufstieg, letzte Talfahrt von Gumen ist um 17 Uhr.
