Bergfexin

Aiguille de la Grande Sassière

mountaineering

T4- I

3747 m

12 km

1500 Hm

6 h

Le Saut

Val d’Isère

Das Zeitfenster für eine Besteigung der Aiguille de la Grande Sassière ohne Hochtourenausrüstung ist sehr kurz: Liegt an den steilen Hängen Schnee oder Eis, braucht man Pickel und Steigeisen, um den Gipfel zu erreichen. Bei gutem Wetter im Hoch- und Spätsommer ist der Andrang auf diesen Gipfel dann selbstverständlich groß. Konditionell sollte der Aufstieg jedoch nicht unterschätzt werden, angesichts der beträchtlichen Höhe sind 1500 Hm Aufstieg nur für trainierte Bergsportler machbar. Der Aufstieg beinhaltet einzelne einfache Kraxelstellen (I) und einen 300 m langen sehr steilen Schlusshang aus Schieferschutt, der bei guter Spuranlage zwar anstrengend, aber von erfahrenen Wanderern problemlos zu meistern ist. Die Mühen werden mit einem Gipfelpanorama belohnt, das seinesgleichen sucht. Der Blick reicht von den nahen Gletscherbergen der Vanoise und dem Gran Paradiso bis zum weit entfernten Monviso und den Walliser Alpen.

Vom unteren Parkplatz führt ein gut ausgetretener Pfad zu den Almwiesen des «Plan de la Casette» hinauf. Ein sportlicher Start, denn der Pfad führt die ersten 200 Höhenmeter ohne Serpentinen schnurstracks nach oben. Gegen 2440 m flacht die Hangneigung ab und man kann erstmals die Aussicht auf den Lac du Chevril und die Vanoise genießen. Der Weg führt in einer Rechtskurve zur ersten Prüfstelle, eine kurze Wand, die ohne Hilfsmittel erkraxelt werden muss. Hat man das geschafft, kann man sich freuen, denn die Kletterschwierigkeit wird nie größer als diese erste Stelle. Auf 2640 m geht die Graslandschaft in Geröll über und man gelangt man auf Südwestgrat. Man kann entweder direkt über den Grat kraxeln oder die Wegspuren in der Flanke nutzen. Auf 3100 m verbreitert sich der Grat zu einem Geröllplateau. Nun ist noch einmal etwas Kraxelei über brüchige Stufen gefragt, um den Gletscherrand zu erreichen. Der Pfad verläuft sehr spektakulär einige Meter über dem Gletscherrand und neben der Abbruchkante der Südwand. Auf dem Wegabschnitt entlang des Gletschers gewinnt man nur wenig Höhenmeter, die verbleibenden 300 Höhenmeter bis zum Gipfel kumulieren sich in dem 35° steilen Schlusshang. Im Spätsommer ist in dem Schieferschutt schon ein guter Serpentinenweg ausgetreten, dann ist der Aufstieg problemlos möglich, insofern der Schiefer nicht gefroren ist.