Bergfexin

Mont Buet

mountaineering

T4

3096 m

21 km

1450 Hm

2100 Hm

8,5 h

Lac d’Emosson

Le Buet

Der Mont Buet trägt auch den Beinamen «Mont Blanc des Dames», wobei der Gipfel weder schneebedeckt ist, noch annähernd die Höhe seines Namensgebers erreicht. Die Namensgebung stammt aus dem 18. Jahrhundert, als Bergsteigen noch eine reine Männerdomäne war. 1786 war es eine Sensation, als drei junge Damen aus England den 3096 m hohen Mont Buet bestiegen und damit nachweislich die ersten Frauen waren, die je einen Gipfel von über 3000 m Höhe erreichten, übrigens im selben Jahr, in dem auch der Mont Blanc erstbestiegen wurde – natürlich von Männern! Heute ist der Mont Buet ein für viele zugänglicher Wander-3000er. Das Refuge de la Pierra à Bérard erlaubt auch weniger konditionsstarken Wanderern eine Besteigung in zwei Tagen. Die Überschreitung vom Lac d’Emosson ist anspruchsvoller (T4), grantiert aber unvergessliche Ausblicke auf das Mont-Blanc-Massiv. Der Abstieg erfolgt dann über den Normalweg (T3) durch das Vallon de Bérard nach Le Buet.

Aufstieg vom Cheval Blanc über den Nordgrat (T4)  
Über die Staumauer des Lac d’Emosson geht es hinüber zum Abzweig des Wanderwegs in die Gorge de la Veudale. Der Weg durch die Schlucht endet auf einem Hochplateau mit Aussicht auf den Lac d’Emosson und das erste Gipfelziel, Le Cheval Blanc. Von dem Plateau steigt man 100 Höhenmeter ab und gelangt zum Fundort der Saurierspuren. Auf mehreren Felsplatten soll man hier die Fussabdrücke von Dinos erkennen. Hinter den Platten quert man einen Schutthang und steigt dann steil hinauf zum Cheval Blanc. Im oberen Bereich gibt es viele dicke Fixseile, die bei der Kraxelei über die Felsstufen helfen. Über den Gipfel verläuft die schweizerisch-französische Grenze, entsprechend enden die weiss-roten Markierungen dort. Viele Steinhäufen und Wegspuren führen dann weiter zu Col du Genévrier. Achtung, hier leiten auch Steinhaufen zum Lac du Plan Buet hinab. Man hält sich nun Richtung Pointe du Genévrier, östlich auf Wegspuren umgangen wird. Südlich dieses Gipfels führt eine Spur in den steilen Schutthang hinein. Ich empfehle, nicht dieser abschüssigen Spur zu folgen, sondern an der Einsattelung südlich der Pointe du Genévier weglos auf den Grat zum Steinmann aufzusteigen. Dort befindet sich auch ein Übergang in die Combe du Buet. Auf dem Grat führt eine deutliche Spur weiter zu dem scharfen Felsaufschwung des Arête du Buet. Der so abweisend aussehende Grat ist zum Glück durchgehend mit guten Stahlseilen gesichert. Nach der Kletterei geht unschwierig über den breiten Nordgrat weiter zum Gipfel.

Abstieg durch das Vallon de Bérard – Normalweg (T3) 
Über den breiten SW-Grat geht es hinunter zur Messstation, wo sich der Weg gabelt. Über viele Serpentinen wandert man nun den steilen Geröllhang hinunter zu einem Plateau. Weniger steil geht es über ein Firnfeld weiter zum Abzweig unter dem Col de Salenton. Ab hier führen viele gelbe Gummistangen und Markierungen über Felsplatten und Blöcke. Vom Ende der Felszone führt ein stark erodierter Pfad hinunter zum Refuge de la Pierre à Bérard. Von dort gibt es einen angenehmeren Weg, der das grüne Vallon de Bérard hinunterführt. Ziemlich bald, nach einer Brücke, gibt es eine vermeintliche Abkürzung, die näher am Fluss verläuft. Diese ist nicht zum empfehlen, da der Pfad stellenweise zugewachsen ist! Der Abstieg durch das wilde Flusstal führt schliesslich in einen schattigen Lärchenwald hinein. Kurz vor Schluss wartet noch ein unverhofftes Highlight: Die Cascade de Bérard, die man auf einem luftigen Steg bewundern kann. Von dort ist es nicht mehr weit zum Bahnhof Le Buet.